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Treffpunkt von Ost und West: das Sziget Festival 2016

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Bereits zum 24. Mal öffnete das Sziget Festival inmitten von Budapest seine Pforten für Besucher aus aller Welt: knapp 500.000 “Szitizens” aus über 100 Ländern trafen sich letzte Woche auf der Donauinsel, um bei Headlinern wie SIA, Rihanna, Muse, Manu Chao, Hardwell oder Die Antwoord den Alltag komplett hinter sich zu lassen.

Dabei scheint es so, als wären die Topacts dieses Festivals gar nicht so wichtig – ein klares Argument, um sich eine Karte zu kaufen, das auf jeden Fall. Doch sobald man die Insel (‘Sziget’ bedeutet nichts anderes als Insel) betreten hat, befindet man sich in einem Meer aus Eindrücken, Möglichkeiten und Ideen, sodass man es mitunter gar nicht bedauert, wenn man es dann doch nicht zu M83 geschafft hat, weil man unterwegs bei einem traditionell ungarischen Interpreten hängen geblieben ist und sich mal eben die Seele aus dem Leib tanzen musste.

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Ninja von Die Antwoord beim Sziget Festival. Foto: Sziget.hu/Benedek Varga/Rockstar Photographers

64 Veranstaltungsorte umfasst das Festivalgelände, das sich über eine gesamte Insel mitten im Budapester Stadtgebiet erstreckt. Genregrenzen existieren hier nicht. Wirklich nicht. Neben Rap, Ska, Techno und Rock finden sich hier auch Bühnen für osteuropäische Folklore und sogar Opern. Es bleibt ein netter Versuch, sich bei diesem Angebot einen  Plan zu machen, was man alles sehen will. In der Regel nehmen Zufall und Neugier die Zügel in die Hand und mästen das partyhungrige Hirn mit Außergewöhnlichkeiten.

Genauso vielfältig wie das Line-Up sind auf dem Sziget übrigens auch die Zuschauer. Aus über 100 Ländern kommen sie nach Ungarn (auch wenn man auf den ersten Blick das Gefühl hat, “Netherlands” wäre die einzig richtige Antwort auf die Frage “Where do you come from?”). Sie machen das Festival zu einem Treffpunkt zwischen Ost und West. Die halbe Welt war hier, freuen sich die Veranstalter. Sie haben das Sziget zur “Island of Freedom” ernannt. Und irgendwie ist das auch ein politisches Statement. Ungarn, vor allem sein Premier Viktor Orbán, macht sonst viele antieuropäische und rechtskonservative Schlagzeilen. Es ist schön, zu sehen, dass viele junge Menschen sich dem entgegenstellen und mit einem der größten Festivals Europas ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz setzen.

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Internationalität wird auf dem Szigetfestival groß geschrieben. Foto: Susann Frömmer

Sziget bedeutet weit mehr als Musik. Auch zahlreiche Künstler hatten die Möglichkeit, sich auf dem Gelände auszutoben. Die Wege und Plätze sind liebevoll gestaltet, zahlreiche Skulpturen verstecken sich zwischen Bühnen  und Zelten (die hier, nicht wie bei anderen Festivals, direkt nebeneinander stehen). Theater- und Tanzgruppen schmücken das musikalische Programm wie bunte Blumen. Vor allem auch Zirkusperformances wie die der französischen Gruppe Transe Express sorgen für offen stehende Münder.

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Giant Street Theatre auf dem Sziget Festival (Transe Express). Foto: Susann Frömmer

Das sieben Tage währende Spektakel endete mit einem Feuerwerk – natürlich, nichts anderes hätte es verdient. Freudestrahlend und glückselig taumelt man dann zurück in die andere Welt und fühlt sich auch ganz ohne Drogen so, als würde man von einem Trip langsam wieder herunterkommen. Es bleibt abzuwarten, welche Rekorde das Sziget im nächsten Jahr sprengt, denn dann feiert es sein 25jähriges Bestehen.

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Abschlussparty mit Hardwell und Feuerwerk. Foto: sziget.hu/Rockstar Photographers

Das Szigetfestival 2016 in Bewegtbild:

Titelbild: sziget.hu/Rockstar Photographers


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